Für dich habe ich heute eine besonders tolle Bastel- und Spielidee. Die Moosgummi-Stadt ist recht schnell ausgeschnitten und kann individuell zusammengestellt werden. Nun kann auch schon der Bastelspass für die Kinder beginnen und es dürfen wilde Fadenkonstrukte entstehen. Bei dem soll es aber nicht bleiben. Nein, jetzt dürfen die Kinder die kreative Spielstadt zum Leben erwecken und z.B. ihr Duplospiel oder ihre Autosammlung damit ergänzen.
Für mich hatte das Bastelprojekt einen eher schwierigen Ursprung. Nachdem sich mein Sohn mit seinen 25 Monaten geweigert hatte, einen Mittagsschlaf zu machen, musste ich nach Alternativen suchen. Wie so oft lasse ich mich durch meine Sammlung auf Pinterest inspirieren. Weit verbreitet sind Kreativboxen wie diese für eine Ruhepause nach dem Mittag. Die ganze Umgewöhnung hat sich bei uns als ein sehr herausforderndes Projekt herausgestellt und diese Basteltätigkeit kann ich dafür momentan leider noch nicht einsetzen. Umso mehr geniessen wir aber die gemeinsame Bastelei an unserer Fädelstadt.
Anleitung
Material
- Moosgummi
- Satinkordel
- Klebeband
Werkzeuge
Schere, Stift, Vario-Zange
Schritt für Schritt
1. Schneide deine Wunschfigur aus Moosgummi aus.
2. Zeichne mit einem Stift Punkte als Lochmarkierung ein.
3. Stanze die Löcher aus. Hierfür empfehle ich unbedingt die Zange, die ich oben auf der Werkzeugsliste angegeben habe. Versuche es erst gar nicht mit dem normalen Locher oder anderen improvisierten Hilfsmitteln. Die Zange trifft schön das richtige Loch und das Muster wird regelmässig und korrekt.
4. Ein kleiner Tipp für die Kordel: Für meine Grösse habe ich 1 m lange Kordeln verwendet. Damit sie gut zum Einfädeln gehen, habe ich sie an beiden Enden mit einem Klebeband umwickelt. Wird die Spitze schliesslich abgeschnitten, bleibt ein fester Abschluss übrig, der wunderbar zum Halten und Fädeln geht.
5. Das Kind darf nun die Figuren mit den Kordeln dekorieren.
Für jedes Alter andere Möglichkeiten
Gleich im folgenden Bild siehst du ein paar Fädel-Varianten, die wir zu Hause ausgetestet haben. Ab 2 Jahren können die Kinder ganz gut Einfädeln. Starre Muster und spezielle Techniken sagen ihnen jedoch noch wenig. Bei ihnen geht es wild hin und her, darunter und darüber. – Etwa so, wie das mittlere Hochhaus herausgekommen ist. Meistens beginnen die Kinder erst mit 3 Jahren oder noch später, gewisse Regelmässigkeiten zu übernehmen und gestalten auch gerne ein Haus mit Vorstich oder mit dem Überwendlingsstich.
Kreativität geht vor
Bitte geh jetzt nicht zu deinem Kind und versuche ihm gleich die korrekte Stickvariante aufzudrängen. Kinder wollen und sollen selbst experimentieren und eigene Erfahrungen machen. Lass dein Kind selber entdecken, welche Möglichkeiten es mit dem Lochmuster gibt.
Dieser Trick hat bei mir super funktioniert und mein Sohn (jetzt 27 Monate) war sofort Feuer und Flamme. Als er mit seiner «Arbeit» vertieft war, habe ich gewisse Muster an meinen Häusern ausprobiert. Selbstverständlich wollte er dann auch wissen, wie die Mami das macht. Spielerisch haben wir so gemeinsam verschiedene Techniken ausprobiert. Vorbilder sind eben immer noch die beste Motivation.
Jetzt wird gespielt
So richtig «fertig» ist eine Bastelarbeit bei Kleinkindern ja nie. Alles kann jederzeit verändert oder erweitert werden. Sind aber erst einmal ein paar Figuren komplett, können sie gleich ins Spiel integriert werden. Bei uns sind die Autos momentan ganz hoch im Kurs. Also war es ziemlich klar, dass sogleich Levins Lieblinge hervorgeholt und ein Strassensystem gebaut wurde. Abwechlungsweise hat er also alle Autos geparkt, das Hausdesign wieder verändert und die Stadt umgebaut.
Obwohl die Fädeltechnik lieber in Gesellschaft geübt wird und nicht – wie geplant – in der Mittagspause, sind wir doch um ein tolles Spielelement reicher geworden.
Und ich bin überzeugt, irgendwann wird auch mein Sohn selbständiger werden und ich höre während der Mittagspause nicht immer: «Mami, Mami, Mami..»
IRGENDWANN..
♥ Sabrina