Jetzt sind es nur noch acht Tage bis zum Heiligen Abend! Bei vielen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und manches Kind ist schon recht hippelig vor lauter Vorfreude auf den Weihnachtsmann. Auch in unserer Familie beginnen die letzten Vorkehrungen für das wichtigste Familienfest des Jahres. Zu den bedeutendsten Dingen gehört bei uns mit Sicherheit der Weihnachtsbaum, der erst am Vormittag des 24. Dezember aufgestellt und geschmückt wird. In diesem Jahr wird unser Baumschmuck ein wenig ausgetauscht und erweitert, denn mit einem Kleinkind im Hause sind die alten Glaskugeln nicht unbedingt sicher. Und bevor der Christbaum bereits schon nach ein paar Tagen ohne Kugeln dasteht, möchte ich in diesem Jahr zumindest im unteren Teil ein paar Kugeln aufhängen, die nicht kaputt gehen.
Für das 16. Türchen im Adventskalender der Adventsrunde habe ich für dich Baumschmuck vorbereitet, der nicht so schnell von kleinen Kinderhänden (oder Hundepfoten) zerstört werden kann. Im heutigen Beitrag zeige ich dir, wie du aus Filzwolle Baumkugeln selbst zaubern kannst. In der Herstellung sind sie nicht kompliziert, höchstens ein bisschen zeitaufwendig, aber sehe selbst:
Anleitung – Weihnachtskugel aus Filz (Durchmesser 20 cm)
Material
- Filzwolle
- Kernseife
- Styroporkugel (Durchmesser 4 cm)
- Faden zum Aufhängen
Werkzeug
- Eimer gefüllt mit warmen Wasser
- Handtuch
- Nadel
Material und Werkzeug für die Dekoration der Kugel
- Filznadel
- Stickgarn
- dünner Holzstab
- gehäkelter Stern od. anderes Motiv
- Goldkordel
Die Filzkugeln kannst du auf zwei Arten machen. Entweder verwendest du nur Filz (s. Variante 1) oder du gibst zu Beginn des Filzens eine Styroporkugel mit hinein (s. Variante 2). Der Vorteil der Kugel mit Styropor ist, dass man erstens schneller auf die endgültige Größe kommt, zweitens weniger Filz benötigt und drittens die Filzkugel im Ganzen nicht so schwer ist. Ich habe zwei Kugeln ganz aus Filz gemacht und die restlichen alle mit der Styrporkugel. Ich rate dir zu der zweiten Variante, da man einfach viel schneller weiter kommt. Aber probier ruhig aus!
Variante 1:
1. Entnimm aus dem Strang Wolle ein etwa 10-15 cm langes Stück und mach einen Knoten hinein. Beide Enden wickelst du nun um diesen Knoten, damit am Ende eine kleine Kugel entsteht. Ich tu mich am leichtesten, wenn ich die zwei Enden jeweils in kleinere Strähnen aufteile und jene dann um den Knoten herumwickle.
2. Den Eimer füllst du nun mit warmem Wasser und tauchst das Stück Seife ein, damit eine Seifenlauge entsteht. Die kleine Filzkugel wird in das Wasser getaucht und anschließend zwischen deinen Händen vorsichtig massiert. Wenn du merkst, dass sich die Wolle zu verfilzen beginnt, dann kannst du auf die Kugel immer mehr Druck ausüben. Das machst du solange, bis die Kugel sich verfestigt hat.
3. Nun arbeitest du dich Schicht für Schicht vor, d.h. du legst eine Schicht Wolle quer und eine Schicht Wolle längs und verfährst gleich wie bei Schritt 2. Es ist wichtig, dass du nicht zu viel Wolle auf einmal nimmst, da dies zu einer Faltenbildung führt. „Weniger ist mehr“ lautet hier die Devise, aber mit der Zeit entwickelst du ein Gespür dafür.
4. Schritt 3 wiederholst du nun solange, bis du die endgültige Größe erreicht hast.
5. Am Ende wird die Wolle mit kaltem Wasser ausgewaschen. Am besten gelingt das, wenn man zum kalten Wasser einen Schuss Essig hinzu gibt, damit der Säure-Basen-Haushalt der Fasern wieder hergestellt wird.
Variante 2:
Du nimmst die Styroporkugel zur Hand und wickelst die Kugel mit der Filzwolle ein. Auch hier musst Du aufpassen, dass du nicht zu viel Wolle verwendest. Dann folgst du den Schritten 2 – 5 der Variante 1.
Wie du vielleicht gemerkt hast, schafft man mit der zweiten Variante deutlich mehr Kugeln. Ich habe schlussendlich die Weihnachtskugeln nur mehr nach dieser Art hergestellt. Wenn du die Filzkugeln fertig gemacht hast, dann kommt der wichtigste und schönste Teil: das Dekorieren. Ich zeige dir hier meine vier Möglichkeiten, wie ich die Kugeln verziert habe.
Filzpunkte
Um die Filzpunkte auf die Kugel zu bekommen, brauchst du eine Filznadel zum Trockenfilzen und eine andersfarbige Filzwolle. Aus der Wolle entnimmst du jeweils nur einen schmalen Streifen. An einem x-beliebigen Ort auf der Kugel legst du diesen Streifen drauf und stichst mit der Filznadel hinein, bis sich die Wolle in der Filzkugel verfestigt hat. Auf diese Art und Weise legst du den Streifen Wolle im Kreis herum, bis du einen schönen Punkt gefilzt hast. Den Streifen am Ende abschneiden und nochmals mit der Filznadel verfilzen.
Filzkugel mit Kordel
Für diese Verzierung der Filzkugel nehmen wir ein Stickgarn zur Hilfe. Am besten ist es, wenn du das Garn nicht abschneidest, sondern auf der Rolle lässt. Wir legen das Stickgarn einmal um die Kugel und machen einen Knoten. Jenes Ende, an dem sich die Garnrolle befindet, wickelst du nun um die Kugel, bis kleine Abschnitte entstanden sind. Für die Kordel, welche wir unten an der Kugel befestigen werden, schneidest du je nach Belieben mehrere gleich lange Stücke des Stickgarns ab. Dieses Bündel legst du über einen dünnen Holzstab (oder ähnliches), damit du das Bündel Fäden mit einem Stück Garn umwickeln und festknoten kannst. Das Holzstäbchen ziehst du heraus und befestigst das Ganze an der Kugel, indem du einen Faden durch die entstandene Schlaufe ziehst und an der Kugel festbindest.
Filzkugel mit einem Häkelstern dekoriert
Ich habe immer die Angewohnheit, die Geschenksanhänger in einer Schachtel aufzubewahren, da man diese immer wieder aufs Neue verwenden kann. In dieser Schachtel habe ich diesen gehäkelten Stern gefunden, welchen ich mit wenig Aufwand an der Filzkugel befestigen konnte. Für diese Verzierung braucht es zusätzlich zum gehäkelten Stern eine Goldkordel und eine Nadel. Beginne an einer Sternspitze und nähe diese fest, ziehe dann die Goldkordel an die gegenüberliegende Sternspitze und nähe diese und die daneben liegende Spitze auch an. Dann ziehst du die Kordel wieder auf die gegenüberliegende Seite. Diese Schritte wiederholst du solange bis der ganze Stern an der Filzkugel angenäht ist.
Filzstreifen
Diese Filzkugel habe ich im endeffekt wie die erste Kugel verziert, nur dass ich anstelle von Filzpunkten willkürlich in Rot Filzstreifen geschaffen habe. Man könnte auf diese Filzkugel z. B. auch noch kleine glänzende Perlen drauf nähen, damit es ein wenig funkelt.
Am Ende brauchen alle Weihnachtskugeln noch eine Aufhängung. Die Aufhängung hab ich ganz einfach mit einem Stickgarn gemacht. Mit Garn und Nadel in die Kugel hinein gestochen und die zwei Enden miteinander verknotet.
Hab ich dich nun auf ein paar Deko-Ideen gebracht? Im Grunde genommen kannst du zuerst einmal die Kugeln in der gewünschten Größe filzen, dann durchstöberst du deine Weihnachtskiste nach kleinem Deko-Kram und kannst dadurch ganz individuelle Weihnachtskugeln schaffen. Ich muss sagen, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat. Leider hab ich nicht so viele Kugeln geschafft, wie ich wollte, aber es sind ja noch ein paar Tage bis Weihnachten und was ich dieses Jahr nicht schaffe, mach ich eben das nächste Jahr! In der Ruhe liegt die Kraft!
Das morgige Adventstürchen dürft ihr bei Karin von Lockwerke öffnen.
Ich wünsche euch noch ganz viel Freude in unserer Adventsrunde und vor allem ein ganz schönes Weihnachtsfest!
♥ Yvonne